Michael R. Böder
Sozial
engagierter Rechner.
Michael Böder,
der sich für sozial Benachteiligte im Norden Thailands engagiert, hat Chiang
Mai als seinen Rückzugsort für sein Alter gewählt und den Weg dorthin von langer Hand vorbereitet
Ich kann gar nicht fassen, dass das Glück mir so hold ist und dass.ich.hier.sein.darf. 15 Jahre arbeite und lebe ich schon in Thailand, habe meine zweite Frau hier gefunden und leiste aktive Entwicklungshilfe. Ich liebe dieses Land, ich liebe meine Frau.und.ich.liebe.mein.Leben.
Ich ging nicht von einem Tag auf den andern nach Thailand. Das war seit 1984 ein Jahre langer Prozess. Von 1988 bis 1991 arbeite ich bei der YMCA of Chiang Mai als Entwicklungshelfer. Doch im Jahre 2007 beschloss ich, alles hinter mir zu lassen und noch einmal ein ganz neues Leben anzufangen.
Ich kann gar nicht fassen, dass das Glück mir so hold ist und dass.ich.hier.sein.darf. 15 Jahre arbeite und lebe ich schon in Thailand, habe meine zweite Frau hier gefunden und leiste aktive Entwicklungshilfe. Ich liebe dieses Land, ich liebe meine Frau.und.ich.liebe.mein.Leben.
Ich ging nicht von einem Tag auf den andern nach Thailand. Das war seit 1984 ein Jahre langer Prozess. Von 1988 bis 1991 arbeite ich bei der YMCA of Chiang Mai als Entwicklungshelfer. Doch im Jahre 2007 beschloss ich, alles hinter mir zu lassen und noch einmal ein ganz neues Leben anzufangen.
Wenn man ein Leben lang auf der Sonnenseite war wie ich, dann muss man irgendwann schauen, dass man etwas zurückzahlt. Und diese Gelegenheit habe ich jetzt und nutze sie. Ich war schon immer ein Idealist, und so fiel es mir nicht die Entscheidung schwer meine Immobilien zu veräußern, um damit etwas Sinnvolles zu tun. Sinnvoll hieß für mich, das Geld so zu investieren, dass es anderen, Bedürftigen, hilft. Deshalb gründete ich meine eigene Hilfsorganisation „Hilfe zur Selbsthilfe gGmbH“ und setzte so mein Geld sinnvoll ein. Mein Vater war Kaufmann und klar kalkulierender Rechner. Meine Mutter achtete darauf, dass unser Personal seine Rechte bekam, sie war immer sozial engagiert. Ich habe von beiden Elternteilen etwas. Ich bin sozial engagierter Rechner.
Mein soziales Engagement zeigte sich schon
früher. Als Unternehmer Mitglied in der SPD, ungewöhnlich damals, das geht doch
nicht, meinte mein Vater. Spendensammlungen für Terre des Hommes, Brot für die
Welt und Unicef, Not leidenden Kriegsopfern in Polen 1981 bis 1983 und Flutopferhilfe
bei Dresden, das sei doch nicht die Aufgabe eines Geschäftsmannes. Teilnahme an
Demonstrationen an vielen Plätzen in Deutschland ebenfalls nicht. Wie ist das
zu kombinieren mit dem Erfordernis eine Familie mit drei Kindern groß zu ziehen
?
Soziales mit unternehmerischem Handeln zu
kombinieren war ein vier Jahrzehnte währender Ansatz meiner Arbeit zusammen mit
meiner ersten Frau Gunda. So wie Ökonomie und Ökologie sich nicht gegenseitig
ausschließen – früher behauptete man das – schließen sich Soziales und
Gewinnabsicht nicht aus. Das war meine Erkenntnis und so haben wir gehandelt.
Die Gesellschaft und Gesetzgebung honoriert steuerlich die Rettung von alter
Bausubstanz in der Denkmalspflege. Zwölf Sanierungsobjekte haben wir über die
Jahrzehnte saniert und später dann den mühseligen Aufbau Ost. Aber das ist
gesellschaftlich gewollt und ist soziale Entwicklung. Ferner ist Tätigkeit in
der Entwicklungshilfe gesellschaftlich gewollt und daher steuerfrei, Reichtümer
hingegen kann man nicht erwerben. Alle drei Tätigkeitsfelder stellt für viele kein
gewinnbringendes Beschäftigungsfeld dar. Für mich schon. Fast zehn Jahre Aufbau
Ost mit Immobilien durch uns ist der Beweis für mich, dass sich Soziales und
Entwicklung kombinieren läßt. Dass dieses gelungen ist. darauf sind wir, meine Frau
Gunda und ich stolz. Wenn gegen Ende des Schaffens man von „einem hohen Berg
wieder herunter muss“, dann sollte man das intelligent anfangen. Haben wir
gemacht.
Als das Rentenalter und die Vermögensübergabe an
unsere Kinder anstand in 2007, dann war es Zeit endgültig nach Thailand zu gehen.
Drei Jahre nur, aber meine Frau wollte nicht mit dabei sein. So ist das im
Leben, man kann nicht alles planen. Es kommt oft anders als man sich wünscht.
Zwei Jahre suchte ich sodann meine Aufgabe in
Thailand und eine neue Partnerin. Ohne meine zweite
Frau, Amphorn, hätte ich es vielleicht nicht geschafft, mir dort ein neues Leben aufzubauen. Vielleicht wäre ich auch nicht
in dem Maße motiviert gewesen. Amphorn ist also mein Antrieb und meine
Stütze.
Amphorn ist jetzt
eine Thai. Ja, Sie haben richtig gehört. Sie sieht zwar aus wie eine Thai,
spricht Thai, ich habe sie im Grenzgebiet zu Burma kennengelernt. Aber sie hat erst seit einem
Jahr die Thai Staatsbürgerschaft. Zuvor war sie
eine Staatenlose. Sie wurde im Grenzgebiet zwischen Thailand und
Burma geboren. Ihre Eltern kamen vom Shan Staat. Sie gehören der
Volksgruppe der Tai Yai an. Da wurde so allerhand getrickst, damit sie in
Thailand leben konnten. Es gibt keine Geburtsurkunde und ich habe noch nicht
genau herausbekommen, wie alt Amphorn tatsächlich ist. Auf ihren Papieren steht
29. Sie selbst hat mir gestern gesagt, sie sei
42. Ich schätze, irgendwo dazwischen wird ihr Alter liegen. Immerhin ist ihre
älteste Tochter schon 15 Jahre.
Die thailändische Staatsbürgerschaft
für Amphorn zu bekommen hat uns Jahre gekostet. Informationen einholen,
gegensätzliche Auskünfte bekommen, auf Ämter rennen, Anträge stellen! Sie
können sich nicht vorstellen, wie langsam die Bürokratie in Thailand mahlt und
wie mühsam es ist, mit den Beamten klar zu kommen. Aber die Staatsbürgerschaft
ist die Voraussetzung, dass man heiraten kann. Und heiraten wollten.wir.
Internationales Recht sagt, heiraten sei ein Menschenrecht. Jeder Mensch soll
doch heiraten dürfen. Aber die Realität sieht anders aus. Ohne die richtigen.Papiere.läuft.nichts.
Endlich bekamen wir den hilfreichen Tipp: das Innenministerium.
Tatsächlich hat es geklappt, und dann stand der Heirat nichts mehr im Wege. Fünf Jahre war ich mit meiner Partnerin zusammen und endlich hatten wir alle Papiere für die Eheschließung. Wir haben uns in Bang Rak das Ja-Wort gegeben. Der Standesbeamte war sehr freundlich und es ging alles unkompliziert und problemlos. Auch das Standesamt in Seelze bei Hannover war sehr hilfreich durch den Irrweg einer interkulturellen Heirat zu finden.
Endlich bekamen wir den hilfreichen Tipp: das Innenministerium.
Tatsächlich hat es geklappt, und dann stand der Heirat nichts mehr im Wege. Fünf Jahre war ich mit meiner Partnerin zusammen und endlich hatten wir alle Papiere für die Eheschließung. Wir haben uns in Bang Rak das Ja-Wort gegeben. Der Standesbeamte war sehr freundlich und es ging alles unkompliziert und problemlos. Auch das Standesamt in Seelze bei Hannover war sehr hilfreich durch den Irrweg einer interkulturellen Heirat zu finden.
Bang Rak ist ein Distrikt von
Bangkok, nicht weit von der Deutschen Botschaft entfernt. Das Standesamt dort arbeitet direkt mit der Botschaft zusammen. Amphorn gefiel
auch der Name Bang Rak sehr gut, denn es heißt so viel wie “Ort der Liebe“.
Obwohl Amphorn viel jünger ist als ich, empfinde ich sie als reif und vernünftig. Manchmal ist sie vernünftiger als ich. Im Gegensatz zu anderen Thai Frauen, die ich kennengelernt habe, ist sie recht verantwortungsbewusst. Bei ihr stimmt eigentlich alles. So viel Glück haben die wenigsten, ich weiß das zu schätzen. Endlich war ich also mit diesem Juwel verheiratet und wir konnten uns mit gemeinsamer Kraft meinen Projekten widmen.
Obwohl Amphorn viel jünger ist als ich, empfinde ich sie als reif und vernünftig. Manchmal ist sie vernünftiger als ich. Im Gegensatz zu anderen Thai Frauen, die ich kennengelernt habe, ist sie recht verantwortungsbewusst. Bei ihr stimmt eigentlich alles. So viel Glück haben die wenigsten, ich weiß das zu schätzen. Endlich war ich also mit diesem Juwel verheiratet und wir konnten uns mit gemeinsamer Kraft meinen Projekten widmen.
In Deutschland hatte ich in 2006 die
„Hilfe zur Selbsthilfe als eine gemeinnützige GmbH“ gegründet. Hier
nennen wir sie kurz Helfen-Germany. In diese Gesellschaft fließt mein Geld und der Nießbauch, den ich vom Verkauf und Übertragung der
Immobilien habe, sowie ein Teil meines Erbes. Meine erste Frau und meine Kinder
kommen nicht zu kurz. Ich wollte keine Stiftung, bei der nur über die Zinsen festgelegten
Geldes verfügt werden kann und über alle Ausgaben ein Boardmeeting gehalten
werden muss. So bin ich in der glücklichen Lage, Kopf einer Organisation zu
sein und über genügend Geld frei verfügen zu können und nicht darum betteln zu
müssen. Nein, Fundraising, wie die Amerikaner das nennen, liegt mir jetzt gar
nicht mehr.
Ich arbeite immer mit Hilfsorganisationen zusammen, also mit NGOs, Non Government Organisations. Zurzeit ist Genesis, eine christliche Organisation, Hauptträger eines Projektes. Wir bauten zusammen ein großes Haus, in dem unterprivilegierte Kinder gemeinsam leben können.
Ich arbeite immer mit Hilfsorganisationen zusammen, also mit NGOs, Non Government Organisations. Zurzeit ist Genesis, eine christliche Organisation, Hauptträger eines Projektes. Wir bauten zusammen ein großes Haus, in dem unterprivilegierte Kinder gemeinsam leben können.
Mir ist es wichtig lokale Fachkräfte
einzusetzen, um vor Ort zu fördern. Ich bezahle nur die Hälfte der Kosten für
das Personal, die andere Hälfte muss die Organisation dazu zahlen. Dieses System hat sich gut bewährt. Ausländische
Volontäre vermittle ich im Allgemeinen nicht. Es ist zu mühsam, junge Menschen,
die noch gar nicht reif sind und nichts von der Thai Kultur wissen, anzulernen.
Nur einmal machte ich eine Ausnahme, weil ein guter Freund mich darum
bat. Nadja aus Karlsruhe wollte als Freiwillige arbeiten und ich brachte sie in
die Schools of Hope. Es waren aber Ferien, sie konnte nicht ausreichend
unterrichten. Erst dachte ich, was für eine aufwendige Aktion das war. Das hat
ja niemand etwas gebracht. Aber Nadja war beeindruckt von der Armut und Hilfsbedürftigkeit
der aus Burma vertriebenen Menschen . Sie schrieb nur eine einzige ausführliche
Mail an ihre Verwandten und ihren Arbeitgeber. Es ist
unglaublich, welche Spenden aufgrund dieses Briefes bei uns eintrafen. ........hier
bitte entfallen lassen weil doppelt geschrieben.........! Mit diesem Geld aus
Karlsruhe konnte schon so vielen Menschen geholfen werden.
Ich bin Wirtschaftler und achte darauf, dass ich aus dem wenigen Geld so viel wie möglich mache. Erst wollte ich hier nur als Berater für wirtschaftliche Entwicklung tätig sein, aber alles hat sich anders entwickelt. Wichtig ist mir vor allem, die Menschen zur Selbsthilfe anzuleiten. In der Regel gebe ich den finanziellen Startschuss und kümmere mich eine gewisse Zeit um das Projekt bis die Arbeitsabläufe eingespielt sind. Dann sollten die Menschen es alleine schaffen. „Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben.“ Das ist ein Lehrsatz von Konfuzius, den ich mir zu eigen gemacht habe.
Ich bin Wirtschaftler und achte darauf, dass ich aus dem wenigen Geld so viel wie möglich mache. Erst wollte ich hier nur als Berater für wirtschaftliche Entwicklung tätig sein, aber alles hat sich anders entwickelt. Wichtig ist mir vor allem, die Menschen zur Selbsthilfe anzuleiten. In der Regel gebe ich den finanziellen Startschuss und kümmere mich eine gewisse Zeit um das Projekt bis die Arbeitsabläufe eingespielt sind. Dann sollten die Menschen es alleine schaffen. „Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben.“ Das ist ein Lehrsatz von Konfuzius, den ich mir zu eigen gemacht habe.
Ich bringe nicht nur Geld, sondern
ich kontrolliere, ob sinnvoll gewirtschaftet wurde, prüfe.die.Bücher.und.gebe.Tips.
Ich sehe mich als Mittelsmann und Berater. Kein Projekt wird länger als zwei Jahre unterstützt, dann muss es sich selber tragen. Das ist wichtig, damit kein Bettlergehabe, keine Almosensituation entsteht.
Ich sehe mich als Mittelsmann und Berater. Kein Projekt wird länger als zwei Jahre unterstützt, dann muss es sich selber tragen. Das ist wichtig, damit kein Bettlergehabe, keine Almosensituation entsteht.
Besonders freut mich, dass wir
inzwischen auch Unterstützung von der Deutschen Botschaft Bangkok bekommen. Es
ehrt uns, dass uns die Botschaft seit 2012 dieses Vertrauen
geschenkt hat. Die deutsche Botschaft unterstützt Kleinprojekte in
Nordthailand. Ich schlage die Projekte vor, verwalte das Geld, kontrolliere und
rechne ab.
Sehr gerne besuche ich eine
Leprastation in Chiang Dao. Dieses Projekt trägt sich selbst, ich bringe also
kein Geld sondern schenke den Bewohnern Aufmerksamkeit. Sie können sich nicht
vorstellen, wie dankbar diese gezeichneten Menschen sind. Wenn man sie fragt,
wie es ihnen geht, sagen sie strahlend “gut“. Da bleibt mir immer der Atem weg.
Die kriechen mit ihren Beinstummeln auf dem Boden herum und sagen, es ginge ihnen gut.
Ich fühle mich zwar nicht als Samariter, aber
bin der Überzeugung „es gibt keine bessere Übung für das Herz als sich
herunterzubücken und Menschen von unten nach oben zu verhelfen“. Ich bin tief im christlichen Glauben verwurzelt. Meine
Frau ist gläubige Buddhistin und auch ich habe schon einiges vom Buddhismus in
mein Leben integriert. Gerne besuche ich buddhistische Tempel und verehre Buddha.
Das ist kein Widerspruch zum Christentum, ich zolle Buddha Respekt, wie ich
meinen Lehrern, meinen Eltern, meiner Frau Respekt zolle.
Einmal war ich
drei Wochen lang als Novize im buddhistischen Kloster Wat U-Mong. „Drei Wochen,
das ist nicht gerade lang“, meinen Sie. Doch, denn
ich hatte einen Mentor der es verstand mir die Lebensweise und Lehren des
Buddha nahe zu bringen. Der holländische Mönch, mein
Lehrer unterrichtete mich einzeln und jeden Tag wiederholte er das Gleiche
mehrmals bis ich es kapierte. Hängen blieben bei mir folgende buddhistische
Grundsatzregeln: 1. Das Leben ist nicht permanent. 2. Wähle.den.Goldenen.Mittelweg..3.Reduziere.deine.Geschwindigkeit...4.Reduziere
deine.Wünsche.
Wenn du dir zu viel wünschst und zu hohe Erwartungen hast, dann bist du enttäuschst.und.leidest...5.Leben.sei.leiden.und.6....urteile.nicht.zu.viel....7.Lasse zu, dass eine Sache sich entwickelt.
Wenn du dir zu viel wünschst und zu hohe Erwartungen hast, dann bist du enttäuschst.und.leidest...5.Leben.sei.leiden.und.6....urteile.nicht.zu.viel....7.Lasse zu, dass eine Sache sich entwickelt.
Drei Wochen Aufenthalt im Waldtempel Wat U-Mong
Chiang Mai war eine wichtige, interessante Erfahrung für mich. Morgens um vier
Uhr aufstehen, auf den Almosengang gehen und Essen erbetteln. Ich hätte mir ja
das Essen kaufen können, aber das durfte ich nicht. Ein Mönch darf eigentlich
kein Geld besitzen. Ich wurde kahl geschoren und eingekleidet in die safran-gelbe
Robe des Klosters. Das Untergewand anzuziehen war anfangs das Schwierigste für
mich. Nein, barfuß gehen war auch schwierig, noch schwieriger war es, im
Schneidersitz zu sitzen. Das ging einfach nicht bei mir. Sie hatten Erbarmen
und gaben mir einen Stuhl, aber gegen Ende der Zeit schaffte ich es, etwa 30
Minuten im Lotussitz zu meditieren.
Viele Regeln oder Gebote sind ja dieselben wie
im Christentum. Du sollst nicht töten. Du sollst
Vater und Mutter ehren. Du sollst nicht lügen, etc. Diese Ansprüche hat jede
Religion. Aber Buddhismus ist noch etwas anderes. Das Hier und Jetzt spielt
eine wichtige Rolle und das Verdienste-Sammeln für das nächste Leben.
Für mich ist es wichtig zu wissen, woher ich
komme und wo ich hingehöre. Ich bin als Christ geboren, und das Christentum ist
meine religiöse Heimat. Deshalb gehe ich so etwa einmal im Monat in den
Gottesdienst der Thai-Deutschen Gemeinde Chiang Mai. Das ist eine
evangelische Gemeinde, in der Deutsche und Thais aus unterschiedlichen
Konfessionen, Glaubensrichtungen und Traditionen willkommen sind, hier gefällt es mir. Die
Lieder, die von Jugendlichen mit der Gitarre begleitet werden, singe ich mit
Begeisterung mit.
Schon immer war
ich ein Freigeist und handelte gerne antizyklisch. Ich wurde in einer Zeit
erwachsen und politisiert als die 68er die Veränderung herbeiführten und den
Herrschen ihr antiquiertes Denken aufzeigten. Das färbt ab. Schon damals habe ich
gemacht, was nicht jeder machte. Und das ist geblieben. Unsere drei Söhne
versuchten wir antiautoritär zu erziehen. Sie besuchten alle die Gesamtschule
in Garbsen, die war als Links angesehen. Englischer Pädagoge A. S. Neill und die Summerhill
Schule waren unsere großen Vorbilder. Das war der Zeitgeist damals und nach
meiner mehr als strengen Erziehung das andere Extrem. Ob es sinnvoll war? Zweifel
sind erlaubt. Denn wenn Eltern der Respekt versagt wird, ist wohl etwas nicht
richtig !Und tut es weh. Doch unsere drei Söhne sind jetzt gut
verheiratet und es sind auch schon fünf Enkelkinder da.
Es ist mir nicht so wichtig, was
andere über mich denken, über mein Äußeres, wie ich wohne oder lebe. Oder ist
es mir doch wichtig? Die Frage der Interviewerin macht mich jetzt nachdenklich. Irgendwie will
ich schon einen guten Eindruck hinterlassen. Warum erzähle ich sonst so viel
über mich? Ja, ich stelle mich gern dar, das sehe ich jetzt selbst. Es ist mir
wichtig, wertgeschätzt zu werden, als ehrlich und vertrauenswürdig zu gelten.
Meine erste Frau welche mit mir 44 Jahre
zusammenlebte und wir als Unternehmer und ich als Selbständiger arbeitete war
eine sehr gute Lebenspartnerin, eine außergewöhnlich gute Frau. Ein Mann
braucht gute Rückendeckung, damit das Leben gut geht. Ohne eine gute Ehefrau
kann ein Mann nicht gut funktionieren. Sie und ich hatten wirklich ein gutes
Leben gemeinsam.
Aber irgendwann ging es nicht mehr mit uns zusammen. Wir entwickelten ganz verschiedene Interessen. Ihren Lebensmittelpunkt nach Thailand zu verlagern wollte sie auf keinen Fall, obwohl sie Thailand gut kannte und früher schon hier viel Gutes erlebte. Scheidung nach mehr als vier Jahrzehnten ist kein guter Schritt, aber es war so. Ich kam also alleine nach Thailand. Bei der Besichtigung verschiedener Projekte, zusammen mit einer Gruppe von Entwicklungshelfern besuchte ich auch eine Organic Farm in den Bergen, also einen großen Bio-Bauernhof. Da sah ich eine junge Frau auf dem Feld arbeiten. Ich fotografierte, und diese Frau schaute mich an. Als sie winkte, winkte ich zurück. Oder war es umgekehrt? So genau weiß ich das gar nicht mehr. Und sie arbeitete nicht weiter, als wir gehen mussten, sondern schaute mir nach. In dem Moment hat es bei mir gefunkt. Sie war verhüllt, der Kopf war mit einem Tuch umwickelt. Ich konnte nicht viel von ihr sehen. Nur ihren Mund mit wunderschönen Zähnen. Und dieser Mund lächelte. Diese ganz kurze Begegnung hat mich so berührt, ich kann es kaum beschreiben. Ich konnte dieses Gefühl erst gar nicht einordnen. Wie sagt man? Es hat gefunkt. Das erlebt man nicht so häufig im Leben. Wann hatte ich es zum letzten Mal? Vielleicht als ich meine erste Frau kennen lernte? Ich musste unbedingt herausbekommen, wer diese Person ist, woher sie kommt und wie ich sie kennenlernen konnte. Und ich habe es herausgefunden. Sie hieß Amphorn und war Vorarbeiterin in dem Projekt, weil sie so gut rechnen konnte. Sie wollte unbedingt die thailändische Staatsbürgerschaft bekommen und hoffte, dass die Träger dieses Projekts ihr dabei helfen könnten. Schon bald darauf ging ich wieder zur Organic Farm und fragte dieses Mädchen mit dem schönen Lächeln: „Wieviel verdienst du hier?“ „4.500 Baht im Monat“, antwortete sie schüchtern. „Wenn du bei mir als Housemaid arbeitest“, sagte ich, „zahle ich das Doppelte.“ Da konnte sie nicht widerstehen. Also stellte ich sie ein, zunächst zur Probe.
Aber irgendwann ging es nicht mehr mit uns zusammen. Wir entwickelten ganz verschiedene Interessen. Ihren Lebensmittelpunkt nach Thailand zu verlagern wollte sie auf keinen Fall, obwohl sie Thailand gut kannte und früher schon hier viel Gutes erlebte. Scheidung nach mehr als vier Jahrzehnten ist kein guter Schritt, aber es war so. Ich kam also alleine nach Thailand. Bei der Besichtigung verschiedener Projekte, zusammen mit einer Gruppe von Entwicklungshelfern besuchte ich auch eine Organic Farm in den Bergen, also einen großen Bio-Bauernhof. Da sah ich eine junge Frau auf dem Feld arbeiten. Ich fotografierte, und diese Frau schaute mich an. Als sie winkte, winkte ich zurück. Oder war es umgekehrt? So genau weiß ich das gar nicht mehr. Und sie arbeitete nicht weiter, als wir gehen mussten, sondern schaute mir nach. In dem Moment hat es bei mir gefunkt. Sie war verhüllt, der Kopf war mit einem Tuch umwickelt. Ich konnte nicht viel von ihr sehen. Nur ihren Mund mit wunderschönen Zähnen. Und dieser Mund lächelte. Diese ganz kurze Begegnung hat mich so berührt, ich kann es kaum beschreiben. Ich konnte dieses Gefühl erst gar nicht einordnen. Wie sagt man? Es hat gefunkt. Das erlebt man nicht so häufig im Leben. Wann hatte ich es zum letzten Mal? Vielleicht als ich meine erste Frau kennen lernte? Ich musste unbedingt herausbekommen, wer diese Person ist, woher sie kommt und wie ich sie kennenlernen konnte. Und ich habe es herausgefunden. Sie hieß Amphorn und war Vorarbeiterin in dem Projekt, weil sie so gut rechnen konnte. Sie wollte unbedingt die thailändische Staatsbürgerschaft bekommen und hoffte, dass die Träger dieses Projekts ihr dabei helfen könnten. Schon bald darauf ging ich wieder zur Organic Farm und fragte dieses Mädchen mit dem schönen Lächeln: „Wieviel verdienst du hier?“ „4.500 Baht im Monat“, antwortete sie schüchtern. „Wenn du bei mir als Housemaid arbeitest“, sagte ich, „zahle ich das Doppelte.“ Da konnte sie nicht widerstehen. Also stellte ich sie ein, zunächst zur Probe.
Zuerst wollte ich sie testen und
nahm sie auf eine kleine Reise mit. Eine Frau muss ein gutes Herz haben, klug
sein und im Bett muss es stimmen und im Notfall muss sie für mich da sein. Wenn
es im Bett nicht stimmt, braucht man sich gar nicht weiter bemühen, wenn es
nicht bei der Housemaid bleiben soll. Und dass sie ein gutes Herz hat habe ich
bald gemerkt. Sie gab jedem Bettler etwas, sogar den Parkeinweisern steckte sie
immer zwanzig Baht zu. Wir gingen auf der ersten Reise auch schon ins Dorf
ihrer Eltern. Ich wusste, dass man so etwas nie tun sollte. Wenn ein Mädchen
einen Farang mitbringt, sieht das gleich nach Verlobung aus, und der Mann wird
in eine Ehe genötigt. Aber bei dieser Frau hatte ich das Gefühl, dass es
richtig war, ihre Familie kennenzulernen.
Auch reiste ich mit ihr nach Bangkok
dort wo sie herkam und lernte ihre Schwester und ihre beiden Töchter kennen.
Die Mädchen machten einen intelligenten Eindruck und waren gut in der Schule.
Die Schwester hatte schon die Thai Staatsbürgerschaft und die Kinder auch.
Amphorn stellte mir auch die Familie vor, in der sie früher als Hausangestellte
arbeitete. Die waren sehr mit ihr zufrieden und lobten ihre Kochkünste, ihre
Sauberkeit und Zuverlässigkeit.
In dem Dorf, wo ihre Eltern wohnen,
ist Amphorn jetzt sehr gut angesehen. Denn die dort bewundern Frauen, die mit
Geld umgehen können, habe und die Geld bringen. Sie zahlt jetzt regelmäßig von mir,
von Helfen-Germany eine kleine Rente von 500 Baht an zwanzig Schwerstbehinderte
aus, die keinerlei Zuwendungen der
Thai Regierung bekommen, weil staatenlos. Außerdem haben wir dort in dem
Flüchtlingscamp in 80 Häusern Solar Paneele installiert, so dass die Leute nach
8 Jahren ohne Licht auch morgens und abends, wenn es noch oder schon dunkel
ist, Licht haben.
Amphorn kann rechnen, einfach phänomenal rechnen. Gestern hat sie im Kopf auf die Stelle
genau ausgerechnet, wie viel ich einem Freund an Fahrtkosten schulde. Sie
wusste, wieviel km er gefahren ist und was das Benzin kostet, wie viel Liter
pro 100 km er verbraucht. Und schwupps, sagte sie den Betrag. Ich bemühte mich
mit dem Taschenrechner, mein Freund rechnete es nach, und wir kamen auf den
gleichen Betrag.
Aber nicht nur rechnen kann Amphorn,
sie ist auch sprachbegabt. Sie spricht vier Sprachen: Tai Yai
die Sprache der Shan, Thai, etwas burmesisch und jetzt auch Englisch.
Das habe ich ihr beigebracht. Sie ist – obwohl es ihr nicht erlaubt war als Staatenlose
eine Schule zu besuchen – klug, denkt rational was mir wichtig ist, sie ist vor
allem lebensklug . Sie hat auch ein sehr gutes Gedächtnis. Sie weiß genau, wem
ich wieviel bezahlen muss, in welcher Straße ich abbiegen muss, etc. Als Thai
Staatsbürger darf sie jetzt Autofahren, hat es sofort gelernt, und - das gebe
ich ungern zu, aber manchmal habe ich das Gefühl, sie fährt besser als ich.
Amphorn mag nicht gerne hören, dass sie nie zur Schule gehen durfte, aber ich
erkenne, dass Schule eben nicht alles ist.
Sehr bemerkenswert und wichtig, in den sieben Jahren die ich sie kenne, hatten wir noch
nie Streit. Sie passt auf mich auf und will, dass es mir gut geht. Sie
ist bescheiden, so ist sie aufgewachsen und wirklich ein Juwel. Dieses Juwel
ist jetzt meine Frau. Ich bin noch immer verliebt in sie. Und sie liebt mich.
Da bin ich sicher.
Wir leben recht bescheiden in einem 65 qm großen
modernen etwas exquisiten Apartment zur Miete. Aber die Aussicht vom kleinen
Balkon auf den Berg, Wald und Tempel Doi Suthep ist berauschen, fantastisch.
„Small is beautiful“, ist oft meine Devise. Mein Office ist nur neun
Quadratmeter groß und ins Schlafzimmer integriert. Aber das reicht. Heute, mit
Internet, braucht man nicht mehr so viele Ordner. Da ist alles im Computer
gespeichert. Das Schlafzimmer ist durch eine Schiebe-Glaswand vom Wohn-
Esszimmer getrennt. Dort schläft jetzt Amphorns jüngste Tochter. Bald wird die
ältere nachkommen. Dann miete ich noch etwas dazu. In Amphorn´s Dorf haben wir kleine Baugrundstücke
und ein „blaues“ Haus erworben.
Amphorn ist für mich die
ungekrönte Königin des Waldes. Oft gehen wir in den Wald der am Berghang liegt.
Es ist ja nicht weit, nur 300 meter oder so. Immer wenn wir gemeinsam in den
Wald wandern gehen dann überrascht diese Amphorn mit fast grenzenlosem Wissen
über die Natur: dieses kann man essen, das muss man vorher man kochen und jenes
ist sehr schmackhaft. Wieder anderes in "Samoon Pai - herbal"
Gesundheitskräuter und -blätter. Sie erzählt und erzählt ohne aufdringlich zu
sein aus ihrem Leben, vom Überleben als Kleinkind im Walde. Sie öffnet die
Früchte und warnt vor giftigen Pflanzen. Fast jede zweite, dritte Pflanze und
Blatt ist zu irgendetwas zu gebrauchen, auch als Heilmittel, gekocht als Suppe,
getrocknet oder als Pulver........! Pilze wollte sie pflücken, weil wir ja
jetzt Regensaison haben. Von einer großen Fundstelle mit wunderbaren Pilzen kam
sie zurück, ungenießbar. Woher weiß sie das ?
Der am Fuße des Berges ansteigende
Wald ist ein Wildgehege mit freilaufenden Hirschen, Rehen, Jungwild, Ochsen,
Buffaloes, wunderbar, Ganz nahe können wir an die Tiere heran und das Damwild
ist durchaus nicht überaus scheu.
Dann der Menschenaffe in dem
Käfig, er schwingt sich wie Tarzan durch sein enges Gehäuse aber ist gut drauf.
Steht aufrecht und ist komplett behaart. "Körper wie Jorgo und Gesicht wie
Godi" ist Amphorns Kommentar. Ich muss lachen.
Die übergroßen Buffaloes, da bekam
ich dann doch Respekt und wollte nicht weitergehen. Amphorn meint, wenn die
angreifen, dann schnell auf den Baum. Aber wie soll ich das machen ?
Riesengroße Hörner haben diese sich aufgesetzt. Und starren mich an. Ich traue
mich nicht dieser Tierherde den Rücken zuzuwenden. Gehe rückwärts zurück,
sicher ist sicher.
Dann die vielen vielen
Kleinstgetiere, die Amphorn alle entdecken kann und ich nicht. "Und sieh
mal, Michael, das ist der Kot der Krabbelwürmer." Ich kann nichts sehen
!
Zum Abschluß dann noch eine
giftgrün gezeichnet Baby-Schlange, die sich über unseren Weg schlängelt, ca.
1,5 meter lang. Amphorn sieht sie, ich nicht. Nein sie habe keine Angst, die
seien doch niedlich, hmm. Schlangen brächten Glück. Möglichst diese
auf der Straße nicht überfahren, das kann schlechtes Glück ( bad luck )
bringen. Mein Spruch in dem Zusammenhang der ich Bange habe vor Schlangen:
"Ladies first, life is dangerous. Lasst den Frauen den Vortritt, wer weiß
was passiert."
Ja, es ist wunderbar einen so
riesengroßen Wald am Fuß des heiligen Berges Doi Suthep ( ca. 1.800 meter ) mit
dem wichtigsten Tempel Nord-Thailands vor sich zu haben und jeden Tag können
wir jetzt in die "Natur pur" sehen vom kleinen Balkon aus. Denn wir
sind umgezogen von rechts nach links, von einem Apartement ins andere, weil
weniger Lärm von der Straße, weil weniger Sonne aus dem Süden und weil der
grandiose Blick auf das Bergmassiv.. Meine Frau versetzt mich dort immer in
Erstaunen und auch Bewunderung. Sie kann im Wald überleben.
Und ich bin glücklich,
wie es ist. Ich war schon immer ein Familienmensch, nur konnte ich das früher
wegen der vielen Arbeit nicht ausleben. Und ich konnte mit meinen Kindern nicht
spielen. Aus meiner ersten Ehe habe ich drei Söhne. Nun - Töchter habe ich mir
schon immer gewünscht. Jetzt habe ich gleich zwei. Ich bin so ein Glückspilz!
Manches fliegt mir einfach zu.
Und ich bin ein Genießer. Ein
Schlückchen Rotwein, ein Baguette und etwas Käse - das liebe ich. Gerne hätte
ich, dass meine Frau diesen Genuss mit mir teilt. Manchmal trank sie einen
Schluck mit, aber ich weiß, ich darf sie nicht zu mehr drängen. Ich kenne etliche Thai Frauen die von ihrem deutschen Ehemann immer zum
Mittrinken aufgefordert wurden. Heute sind sie Alkoholikerinnen. Anständige
Thai Frauen trinken gewöhnlich gar keinen Alkohol. Das geziemt sich nicht.
Sie hat schon so viel mitgemacht,
meine Amphorn. Alles weiß ich noch gar nicht. Sie klagt nie. Wie muss es sein sich
ständig vor burmesichen brutalem Militär zu verstecken, als Flüchtling
aufzuwachsen, mit einer falschen Identität, nur um eine Berechtigungskarte für
eine thailändische Provinz zu bekommen? Für jeden Weg oder Reise eine
Genehmigung anzufordern. Und auch immer mit der Angst zu leben, abgeschoben zu werden wenn es
der Regierung beliebt. Mit Eltern, die Hunger, Krieg, Vergewaltigung und
Vertreibung erlebten?
Sie heiratete in Bangkok einen Thai Mann und
hoffte, dadurch die Staatsbürgerschaft erlangen zu können. Aber dieser Mann war
eine Niete, hat sich um nichts gekümmert. Selbst als ihre beiden Töchter
geboren wurden musste Amphorn diese als ihr Kind verleugnen, damit sie nicht
dasselbe Schicksal ereilte wie sie, nämlich Staatenlosigkeit. Der Mann kam nicht in die Klinik, um zu unterschreiben. So
musste sie eine andere Mutter bezahlen, die Amphorn´s Neugeborenes als ihr Kind
ausgab, damit diese Töchter als Thai aufwachsen konnten. Wir können uns gar
nicht vorstellen, was Menschen in solchen Lagen alles tun müssen.
Wenn man in Thailand zufrieden leben will,
sollte man sich in die Thai Mentalität einfühlen können.
Vielen misslingt das. Ich versuche es mit Witz und Originalität. Ein Beispiel:
mir ist es nun mal wichtig, dass der Klodeckel zu ist nach Gebrauch, aber das
ist in Thailand nie so. Das wollte meinen Mädchen nicht in den Kopf. Dann erklärte
ich ihnen: „Ich weiß, da ist ein böser Geist drin, ich habe Angst, dass er
rauskommen könnte !“ Das kapierten sie sofort, und seitdem ist der Klodeckel
nie mehr auf.
Was ich Männern rate, die hier ihren Lebensabend
mit einer Thai Partnerin verbringen möchten? Hört
euch erst einmal an, welche Erfahrungen andere gemacht haben und macht nicht
die gleichen Fehler. Lernt aus euren eigenen Fehlern, aber hängt nicht an den
schlechten Erinnerungen, die ihr gemacht habt. Bindet euch nicht zu schnell.
Aber wenn ihr eine Thaipartnerin gefunden habt, die in Ordnung ist, seht über
Kleinigkeiten hinweg. Steht zu ihr. Dann wird sie auch zu euch stehen. Und
denkt immer: „Past is past“ also Vergangenheit ist Vergangenheit. Deine oder
ihre schlechten Erfahrungen sind Schnee von gestern. Lasst also die
Vergangenheit hinter euch und lebt jetzt.
Ich lebe hier und jetzt, in Thailand mit Amphorn
und bin augenblicklich sehr glücklich dabei. Nach Deutschland zieht es mich gar
nicht mehr. Wenn ich in Deutschland bin, entwickele
ich alle möglichen Allergien, mein Körper fühlt sich nicht mehr wohl. Hier in
Thailand geht es mir gut, ich kann ich etwas bewirken, werde gebraucht und geliebt.
Die Aufgabe mit meinem Know-how Menschen zu helfen macht mir Spaß und
hält mich jung. Siebzig Jahre jung und gefühlte fünfundfünfzig antworte ich
regelmäßig auf die Frage nach dem Alter.
Wenn ich einmal nicht mehr kann, habe ich Amphorn an meiner Seite. Sie ist jung und steht zu mir. Sie hat ein gutes Herz und wird mich ( Wort „notfalls“ bitte entfällt ) auch.pflegen. Auch daran denke ich, weil ich mein Leben lang versucht habe verher zusehen und doch viel geplant habe.
Wenn ich einmal nicht mehr kann, habe ich Amphorn an meiner Seite. Sie ist jung und steht zu mir. Sie hat ein gutes Herz und wird mich ( Wort „notfalls“ bitte entfällt ) auch.pflegen. Auch daran denke ich, weil ich mein Leben lang versucht habe verher zusehen und doch viel geplant habe.
Ausschnitt aus einem Interview der
Schriftstellerin Ursula Spraul-Doring, Stefan Lohse Reiseführer - 2015